Kafkas Tagebuch

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21. Juli 1913
Nicht verzweifeln, auch darüber nicht daß Du nicht verzweifelst. Wenn schon alles zuende scheint, kommen doch noch neue Kräfte angerückt, das bedeutet eben, daß Du lebst. Kommen sie nicht, dann ist hier alles zuende aber endgültig. Ich kann nicht schlafen.
20. Juli 1913
Unten auf dem Flusse lagen mehrere Boote, Fischer hatten ihre Angeln ausgeworfen, es war ein trüber Tag. Am Quaigeländer lehnten einige Burschen mit verschränkten Beinen. Als man zur Feier ihrer Abreise aufstand und die Champagnergläser hob, war schon Dämmerung.
19. Juli 1913
Aus einem Hause traten vier bewaffnete Männer. Jeder hielt vor sich aufrecht eine Hellebarde. Hie und da wandte einer sein Gesicht zurück um zu sehen, ob der schon komme, um dessentwillen sie hier standen. Es war früh am Morgen, die Gasse war ganz leer.
3. Juli 1913
Die Erweiterung und Erhöhung der Existenz durch eine Heirat. Predigtspruch. Aber ich ahne es fast. Wenn ich etwas sage verliert es sofort und endgiltig die Wichtigkeit, wenn ich es aufschreibe verliert es sie auch immer, gewinnt aber manchmal eine neue.
2. Juli 1913
Geschluchzt über dem Proceßbericht einer 23 jähr. Marie Abraham, die ihr fast 1/4 Jahre altes Kind Barbara wegen Not und Hunger erwürgte mit einer Männerkrawatte, die ihr als Strumpfband diente und die sie abband. Ganz schematische Geschichte. Das Feuer, mit dem ich im Badezimmer meiner Schwester ein komisches kinematographisches Bild darstellte.
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